VMÖ Bénichon 2013

10. November 2013

VMÖ Bénichon

An diesem Sonntag fegt ein warmwindiger Herbststurm durch die Gassen von Bern. Wir besteigen den Zug nach Fribourg und beobachten bei der Ausfahrt linkerhand die finsteren Fenster von Hadis Büro. Ab Fribourg fahren wir mit dem Poschi der TPF nach Rechthalten, direkt in das „Brennende Herz“. Wir sind im Bénichon-Land: Rasch beginnt die Esserei mit einer fleischlosen Suppe und Bouillon. Anschliessend das sogenannte Voressen. Dieses bestand früher aus Schlachtabfällen. Heute mehrheitlich gutes Schweinefleisch mit Wiibeeri und Safran. Im Bénichon-Epizentrum steht die „Freiburger Platte“. Neben kommunen Fleischstücken werden wir mit Zunge und Euter überrascht. Jemand bemerkt: „Ds Fleisch, wo am nächste bi Vegi isch, isch Utter. “ Ich schaue hinaus und sehe den ersten Schnee auf den Hügeln. Auf diesen waren wohl im Herbst noch die Kühe… Es folgt der nächste Gang: Lammbraten mit Kartoffelstock und Birnen. Jan nutzt die Gelegenheit und erklärt uns Facebook. Luki bestellt Möhl-Saft „Appel-Wein“ und erzählt von einem „Keller im Leiche“ der VMÖ-Kasse. Ich erlaube mir, wie die älteren Herren am Nebentisch, Pommes Frites mit Ketchup. Dies führt zu Vorwürfen, die ich als Ex-Amerikaner nur zu gut kenne. Steffus Hotdog-dog kommt zur Sprache. Weiter herrscht Einigkeit, dass Luki ein international und global gesuchter Banker ist, v.a. WM. Untermalt von asiatischen Jobperspektiven gleiten wir in das Merinque und Eiscrème-Dessert. Dazu Büscheli-Bire-Schnaps und Espresso. Wir sind am Ende des Bénichon angekommen. Anerkennendes Nicken von vereinzelten Tischnachbarn. Wir haben uns etwas Respekt vor den Freiburgern verschafft. Doch dann geschieht ein Malheure: Lake Harvest Muscat wird bestellt. Die Kellnerin meint: „Ein sehr guter Wein – für Frauen“. Wir tun so, als ob Nichts wäre, aber die Blicke aus dem Umfeld sind eindeutig. Chrische erzählt von Didier Cuche und jemand erwähnt „Dr Luki redt, wi dr Roger de Weck luegt.“ Eine zweite Flasche Muscat steht auf dem Tisch. Zudem fragwürdige Schnäpse. Wir haben längst das Poschi verpasst und da sich Rechthalten ausserhalb des Taktfahrplans befindet, müssen wir nun „Ä tung tot schla.“ Mehr Schnäpse und Kürbisspiele. Gespräche mit den Tischnachbarn und dem Koch. Der Koch, der gerne auch bei uns steht, wenn niemand mit ihm spricht. Es ist bereits dunkel, als uns das Poschi zurück in die Zähringerstadt Fribourg bringt. Merci Luki – Du hast uns ein neues Stück Schweiz gezeigt. Zudem hat sich der Sonntagsnachmittagstimeslot in eine Pole Position für künftige Events katapultiert.

Bandy