11. März 2006
Von Handbällen, Hamburgern und House-Music
11. März 2006. Der Höhepunkt in meiner Handballkarriere. In der Saison 2005/06, in welcher mein Team schliesslich mit 16 Siegen aus 16 Spielen in die 2. Liga aufsteigen sollte, durfte ich mich für einmal wie ein Handballstar fühlen, wobei an diesem Tag nicht nur der Handballsport im Zentrum stehen sollte... Doch von Beginn an.
Am frühen Nachmittag fand ich mich im Spaghetti Factory am Kornhausplatz ein. Nervös war ich, einerseits nervös wegen dem Handballspiel, das ich am Abend zu bestreiten hatte, andererseits weil ich nicht wusste, was mich an diesem Tag noch erwarten sollte. Im Restaurant wurde dann mit Pasta der Kohlenhydrat-Speicher aufgefüllt, bevor einige Gnome mit mir per ÖV Richtung Ittigen weiterpilgerten. In Ittigen angekommen, die erste kleine Überraschung. Wollte doch dieser Pierre unbedingt meine Sporttasche vom Bahnhof in die Turnhalle hoch tragen. Er liess sich von diesem Vorhaben partout nicht abbringen.
Nach der gnomenlosen Matchvorbereitung die nächste Überraschung: beim Einmarsch in die Halle bemerkte ich auf der Tribüne meinen eigenen Fanklub, der auch kaum zu überhören war. Ausgerüstet mit Rätschen und T-Shirts - in der richtigen Reihenfolge aufgestellt ergaben die einzelnen Buchstaben im Brustbereich der T-Shirts meinen Namen (natürlich nicht „Philippe Armand Vallotton“, sondern „Vali“, meinen Künstlernamen) - unterstützten mich die zahlreichen Fans lautstark! Aber nicht nur die Fans, auch die ausverkaufte Handball-Arena war geschmückt. Banner über Banner, Plakat über Plakat so weit das Auge reichte. Und diese waren mit äusserst kreativen Sprüchen und Ausdrücken wie z.B. „Vallotor“ beschrieben. Eine unglaubliche Atmosphäre... Ein richtiger Fanklub konzentriert sich aber nicht nur auf den eigenen Helden, sondern unterstützt natürlich auch dessen Teamkollegen. So wurde die Heimmannschaft mit isotonischen Getränken und in der Pause mit Bananen versorgt.
Es erstaunt daher nicht, dass das sportlich hochstehende 3.-Liga-Meisterschaftsspiel HGO – Club 72 Köniz mit 23:21 für den Favoriten endete. Mit zwei Toren habe ich einen grossen und entscheidenden Beitrag zu diesem fantastischen Sieg beigesteuert. Leider musste ich nach einem harten, unfairen Zusammenprall mit einem Gegenspieler mit einer schweren Jochbeinprellung und unter frenetischem Applaus der Zuschauer frühzeitig ausgewechselt werden. Mein persönlicher Assistent Pierre, der sich die ganze Zeit professionell um mich gekümmert hatte, half mir, auch mit seinem psychologischen Hintergrund, diese herbe Enttäuschung zu verkraften.
Wie es sich für einen Leader, der sein Team zu einem grossartigen Sieg geführt hat gehört, konnte ich nach dem Spiel in meiner Privatgarderobe meinen durchtrainierten und bis aufs Äusserste ausgereizten und geschundenen Körper im Sprudelbad und mit Sprudelwein pflegen, mich erholen und mich auf die verdiente Siegesfeier einstellen.
Diese begann mit einem adäquaten Transport mittels Stretch-Limousine ins Spielcasino Baden. Bis zum Zwischenhalt im schottischen Restaurant „MacDonald’s“, wo wir uns für die kommende Nacht stärkten, konnten ich mir in der Limo mit Cola-Limo, unterstützt durch einen passenden schottischen Zusatz (eine eigene 2-Liter-Falsche für mich), meine Taktik am Black-Jack-Tisch überlegen.
Nach dem gediegenen Nachtessen und einem reibungslosen Transport kamen wir im Spielcasino in Baden an. Dort erhielt ich von den Gnomen meinen Wetteinsatz im Wert von 50 Franken. Meine Glückssträhne hielt weiter an und nach ungefähr acht Runden Black-Jack, in welchen ich nie gegen die Bank verlor, konnte ich den verdoppelten Einsatz unserem Schatzmeister zurückgeben. Nicht allen war das Glück so hold wie mir, trotzdem war der Besuch im Casino mit ein paar Spielen und Drinks eine äusserst spannende Abwechslung, bevor wir in Zürich die Nacht in Angriff nahmen.
Das „Mascotte“ war unser Ziel. Wir wurden an der Schlange von wartenden Party-People vorbei direkt an unseren Tisch, natürlich unmittelbar an der Tanzfläche, geführt. Im Mascotte hauten wir dann so richtig auf den Putz und tanzten bis in die frühen Morgenstunden. Von Liebe erfüllt nahm ich die Gelegenheit wahr und bedankte mich an Ort und Stelle bei meinen Freunden für diesen tollen Tag.
Ein bisschen trümmlig und umso gesprächiger trat ich zusammen mit Luki, Steffu und dessen Gspusi die Heimreise an die Edenlodge an, wo ich glücklich und zufrieden ins Bett fiel.
Ein bisschen trümmliger und umso müder wurde ich dann von Diana geweckt, welche mich bei Luki aufgabelte, um mit mir in die Skiferien zu fahren. Ferien hatte ich nach diesem Tag und dieser Nacht definitiv nötig.
Ein unvergesslicher Event, liebe Freunde, vielen Dank dafür. Es war sensationell!
In Liebe
Vali
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