9. September 2005

...von Gstaad nach Jaun latschen... (und noch viel mehr)

Freitag
Eine Horde VMÖ-Jungs machte sich auf, um die weite und raue Gegend im tiefsten Berner Oberland zu erkunden. Alles begann am Freitag den 9. September 2005 in der Bahnhofsbeiz zu Spiez, wo sich die neun Gnomen auf ihrem Weg ein Pausenbier gönnten. Aufgrund der von der Jahrhundertflut unbefahrbaren Eisenbahnstrecke mussten wir auf den Bus umsteigen. Dort kam es, dass ein Gnom von einer „attraktiven“ und „eloquenten“ Dame angesprochen wurde. Sie wollte aber keinen Sex, sondern nur Alkohol. Der Gnom spendierte einen Teil des Wegproviants.

Nach langer Reise in Gstaad angekommen, ging es via Unterkunft und Nachtessen ans legendäre Country-Festival in Gstaad. Es stellte sich schnell einmal raus, dass dies wohl die grösste Fete des Jahres im Nobelferienort ist. Wir machten erst einmal die Putschautobahn unsicher, bevor es von Tipi zu Tipi ging. Dort wurde anstatt Friedenspfeife geraucht, gerappt oder ganz einfach Flüssiges ausgeschenkt und natürlich ausgiebig getanzt. Das passte uns ganz gut in den Kram. Mit einigen Showeinlagen auf dem Parkett verstrichen die Stunden, ehe wir uns im Morgengrauen etwas angeheitert (es Damerüschli) auf den Heimweg machten. Gut, wir hatten zwar noch 15 „Schtei“ und mussten eigentlich noch lange nicht „hei“.

Samstag
Nach dem ausgiebigen Frühstück in der Jugi war Abländschen unser nächstes Ziel. Auf dem Weg dorthin deckte sich die VMÖ-Mannschaft mit Brennholz (hoffentlich erfriert jetzt keiner in Gstaad) und Verpflegung ein. Die Seilbahn brachte uns von Schönried aus in die Höhe; den steilen Anstieg schenkten wir uns. Bei trüber aber trockener Witterung ging es mal auf, mal ab in Richtung Abländschen. Pilzkenner Hadi sammelte auf der Strecke noch einen übergrossen Steinpilz ein, der dann am Lagerfeuer gebraten wurde. Zuvor wurden jedoch etliche Würstchen verzehrt und angeregt diskutiert („Wosch mi asiffe he“).

Beim Abstieg wagten sich kurz vor Abländschen vier tapfere Gnome in die Fluten und errichteten in einem reissenden Fluss eine meterhohe Staumauer. So konnte gar der Flusslauf verlegt werden. In der umliegenden Region sei Gerüchten zufolge daraufhin ein Streit über die Wassernutzungsrechte ausgebrochen. Familien die nun neu am Fluss wohnen, haben Anspruch darauf erhoben.

Die etwas weniger tatkräftigen Gnome gönnten sich derweil in der Unterkunft zu Abländschen - eine Gemeinde, die mit den wenigen Stimmberechtigten geschlossen gegen das Partnerschaftsgesetz gestimmt hat - ein kühles Grosses. Wir wurden gut bewirtet und konnten bis in die Morgenstunden im Säli verweilen. Der Wirt unterhielt uns noch mit Geschichten aus dem Skizirkus. Wir machten uns Gedanken darüber, wie am US-Open wohl die Seiten gewechselt wird, und der eine oder andere gab noch spannende Geschichten aus seinem Leben Preis.

Sonntag
Das Wetter hat sich eindeutig verschlechtert und die beinahe endlose Diskussion ging los, ob man die Strapazen auf sich nehmen sollte oder ob man doch lieber motorisiert die Reise fortsetzen möchte. Die Wanderung wurde durchgezogen und begann mit einem steilen Aufstieg auf die Passhöhe. Dort genehmigten wir uns eine nahrhafte Brotzeit und einige machten sich gar über das erste Fondue der Saison her. Luki merkte dass er schon bald zu Hause ist, denn natürlich traf er an diesem abgeschiedenen Ort einige Verwandte.

Der Abstieg nach Jaun war dann ziemlich steil und glitschig, doch alle kamen sicher und wohlauf unten an – wenn auch mit leichten Blessuren. Besonders der letzte Abschnitt hatte es in sich, denn wir stürzten uns regelrecht durch das hohe Gras die Skipisten runter um den Bus nicht zu verpassen. Es reichte ganz knapp, wenn auch mit total durchnässten Kleidern.

Marc Kaufmann, ex-Sekretär