6. –
8. August
2004
Erstmals in der Geschichte des VMÖ kam es zu
einem Anlass im Ausland. Nur, wusste bis kurz vor Abflug nur unser
Präsident davon. In zwei Gruppen reisten die Mitglieder aus Bern und
Zürich an. So kam es, dass auf dem Bahnhofsplatz zu Basel Annette
und Denis Toggwiler auf uns warteten, sich für die tatkräftige
VMÖ-Unterstützung bei ihrer Hochzeit bedankten, jedem von uns ein
Frässseckli in die Hand drückten und uns in den Bus zum Flughafen
beorderten.
Manch ein VMÖ-ler wusste nicht wie ihm geschah.
Erst als wir nach einer beschwerlichen U-Bahnfahrt („auf geht’s nach
Athenchen“) in unserem Hotel angekommen sind und uns für den Ausgang
präparierten , da wusste jeder: „jüt icke ben in berlin“. Auf jeden
Fall verpflegten wir uns gleich einmal mit heimischer Kost – Kebap
mit bizzeli scharf - und versorgten uns am Hackescher-Markt mit
Bier. Es hatte auch die eine oder andere Disco, doch leider genoss
Marc keinen Einlass mit seinen ¾-Hosen. Das war ihm erst einmal bei
einem Kirchenbesuch in Pisa passiert. Nichtsdestotrotz vergnügten
sich die einen auf der Tanzfläche, die anderen vor der Disco im
Biergarten. Ziemlich gut gelaunt schaffte es der VMÖ geradeso zum
grossen Z’Morge-Buffet ins Hotel um 6 Uhr morgens.
Am Samstag musste Nachzügler Chrischu auf all
die Langschläfer warten. Doch das Warten an der Spree mit einem
Spezzi war gemütlich. Als dann der Letzte auch da war, gings mit
Sightseeing los. Ein Spaziergang unter den Linden führte uns an so
manchem imposanten Bau vorbei und endete am berühmte Brandenburger
Tor. Auch statteten wir dem Taxi aus dem gleichnamigen Film einen
Besuch ab. Am Brandenburger Tor trennten sich die Wege, der VMÖ
wurde zweigeteilt. Doch keine Angst, eine Mauer hat sich nicht
aufgebaut. Einige „Locos del Futbol“ entschieden sich dem
Fussball-Bundesliga-Start im renovierten aber immer noch
alt-ehrwürdigen Olympiastadion beizuwohnen. Vorbei an der wenig
spektakulären CH-Botschaft gings mit dem Taxi zum Spiel. Hertha
spielte zwar nur 2:2 unentschieden gegen Bochum, gewann aber mit
Philippe einen neuen Fan.
Währenddessen machten die restlichen MitGlieder
einige Homobars unsicher und starteten schon früh mit dem Apéro.
Klar, zuvor wurde natürlich noch die Sightseeing-Tour am
Potsdamer-Platz im Sony Center und anschliessend auf’m Kudamm
abgeschlossen. Eine „Schwester“ gab dann auch den glorreichen
Ausgangstyp. Der sollte uns am späteren Abend nach einem
vorzüglichen Lammrücken in die Disco Dorian Gray führen. Ein Laden
voller gutgelaunter Katzen und schlagkräftigen Typen. Im
Zehnminutentakt kam es zu einer Rauferei und die Jungs wurden
reihenweise vor die Tür gestellt. Wir widmeten uns eher dem Alkohol.
Angefangen mit Longdrinks gings später unbegreiflicherweise mit
Prosecco weiter (wer hatte wohl die Idee?). Nachdem uns die Cüpli zu
teuer und zu schnell weg waren, wurden reihenweise Flaschen aus dem
Hut gezaubert. Was einige sogar dazu animierte die Grossbusige mit
dem unvorteilhaften Schuhwerk verwirrte Fragen zu stellen, worauf
die Señorita leider nicht in der Lage war zu antworten. Die
Disco-Nacht endete im Morgengrauen und der Garderobier aus dem
Parterre brachte Marc etwas angefressen sein Jäckli in den fünften
Stock.
Übrigens Jungs, das Dorian Grey musste wegen
Meinungsverschiedenheiten mit dem Vermieter schliessen (hier
nachzulesen:
http://www.nullachtfuenfzehn.net/ ). Wusste ich’s doch, dass es
nicht aus finanziellen Gründen sein konnte. Auf jeden Fall kamen wir
erneut rechtzeitig zum z’Morge, wo allerdings einige nicht mehr ganz
standhaft waren und auch nicht mehr die richtigen Worte fanden. Oh
je, das waren Bilder, die das Novotel so schnell wahrscheinlich
nicht mehr sehen wird.
Am Sonntag hatte ein jeder so seine Wunden zu
lecken. Im etwas unübersichtlichen aber äusserst interessanten
Museum am Checkpoint Charlie kam es zu einem kulturellen Höhepunkt.
Doch die Zeit war knapp, die Ausdauer aufgebraucht und wir waren
froh, konnten wir zurück in die ruhige Schweiz reisen. Für das eine
oder andere VMÖ-Mitglied wurde zwar der Flug noch zur Tortur, doch
auch diese Hürde haben wir alle erfolgreich übersprungen. So
trennten sich unsere Wege erneut am Bahnhof Basel.
Am Ende bleibt dem Autor nur noch anzumerken,
dass wir eine sehr schöne (das Wetter hat zu allem hin auch gepasst)
und intensive Zeit verbringen durften, was den Zusammenhalt im VMÖ
sicherlich weiter gestärkt hat. All das hatten wir Annette und Denis
zu verdanken. Ein grosses VMÖ-Merci an die beiden für das geniale
Geschenk!
Marc
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