Wie die Güggeli vom Chörbli in die Hölle kamen
Am Freitag Nachmittag strömten von Bern bis Oerlikon Gnome in die Wiege der Eidgenossenschaft nach Muothathal. Im Hotel Alpenblick traf man sich zu Güggeli im Chörbli und wenig Alkohol. Wegen den bevorstehenden Strapazen gingen alle früh zu Bett um sich zu erholen.
An diesem schicksalhaften Samstag schien die Sonne hämisch über die Bergkuppen und grinste „Mich werdet ihr lange nicht mehr sehen...“. Beim Frühstück mit dem Höhlenführer Kay “Dräcksack“ Braun war es ausserordentlich still. Hie und da ein schlechter Witz, sonst konzentrierten sich die Gnome auf Essen und Trinken. Nach der Materialverteilung (Stiefel, Helm, Lampen und Frauenstrümpfe voller Steine) stiegen wir in die Höhle, das Höllloch, ein. Immer tiefer drangen wir in den Berg, am Anfang noch gehend, bald aber bückend, kletternd, kriechend, rutschend. Bei Prüfungen mit lustigen Namen wie “Nirwana“ und “Wiedergeburt“ konnte jeder seine Männlichkeit beweisen und auch die Kleider verdrecken. Der Führer hielt uns mit gewagten Witzen (von der Ovomaltine bis zum Drogenmilieu am HB Zürich in einem Satz) in Stimmung und bewies aber auch mit fachkundigen Bemerkungen zu Gestein und Geschichte der Höhle, dass wir einen guten Guide gekriegt haben.
Nach einem kurzen Imbiss (Luki ass auf einem Brot Schinken, LeParfait™ und Cantadou) begann der schwierige Teil der Tour: die Schlange! Ohne Rucksack kletterten und schlitterten wir durch die Tiefe des Berges auf unseren Füdlis. Aus den Boxershorts wurden Stringtangas und die Lampen gaben laufend ihren Geist auf. Neben der körperlichen Herausforderung (mal abgesehen von der ungewollten Rückkehr der Güggeli an die nicht mehr so frische Luft) kam nun auch der psychologische Druck hinzu: Pierre bewarf Hadi mit Lehm, Luki wollte immer der Letzte sein, Stelvis hingegen der Erste, Jänu der Latino (“Que fuego!“). Dieser Druck wurde aber problemlos überspielt und die Gruppe kämpfte sich singend, lachend und leidend zurück ans Tageslicht. Die schmutzigen männlichen Gesichter waren Zeuge der letzten neun Stunden. Stunden die wir wohl nie mehr vergessen werden.
Nach einer wohltuenden Dusche gingen wir Gnome auf eine Beizentour vom “Alpenblick“ bis zur “Vorhölle“ (wo wir auf die Adiletten-Guggenmusig Littau trafen) und zurück. Einige traten als lokale Wirtschaftsförderer hervor und kauften von Kay und Johnny (auch bekannt aus “The Big Lebowski“) Dräcksäcke aus alten Lastwagenblachen. Das letzte Bier tranken wir (wenigstens teilweise) im Alpenblick mit Wysel (Betschartdt-Betschardt?).
Beim sonntäglichen Frühstück wurden Erfahrungen und Bobos erzählt. Müde und zufrieden reisten die Gnome zurück in ihre Städte um dort in ihren Bürohöhlen zu arbeiten.
Merci Pierre!