Nur Banausen halten Fussball nicht für eine Kulturform. Deshalb schien den Vereinsmitgliedern der Besuch eines Fussballspiels im Rahmen des Kulturevents durchaus passend. Insbesondere weil durch gute Beziehungen eines Mitglieds Sitzplatz-Tickets ergattert werden konnten. Also versammelten sich die YB-Anhänger am frühen Nachmittag in der Markthalle Bern um anschliessend ins Neufeld-Stadion zu pilgern. Das lausige Wetter trieb aber die fanatischen Fans nicht etwa auf die gedeckte Zuschauertribüne, sondern an die Weingartstrasse in Christians "sturmfreies" (also "freundinnenfreies") Wohnzimmer. Die Young Boys spielten ja auch im Schweizer Fenster von Sat.1. Durch Bier, Chips und seltsame Snacks von Hadi, entstand schon bald eine typische Fussball-Atmosphäre mit Zwischenrufen, Klatschen und beleidigenden, aber durchaus lustigen Bemerkungen. Alles wäre toll gewesen, aber YB spielte mies und verlor. - Aber auch das ist Kultur.

Nach diesem Spass gingen wir in die Markuskirche. Dort lagen auf einer grossen Plastikfolie neun aneinandergenagelte Leinwände. Darum herum viele Farben, Pinsel und Kerzen. Die Gnömlis machten sich daran die Leinwände nach Herzenslust zu bemalen. Die Kreativität wurde mit Wein erhöht. Dies wäre aber gar nicht notwendig gewesen, da wir ja viele Kreativitätstechniken kennen. Nach etwa zwei Stunden war das Werk vollendet und wir schalteten das Licht an. Und oh Wunder, die Farben waren anders als erwartet. Nicht schlechter, nein viel besser. Bis heute sind die Bilder bei mir, aber schon bald werden sie an die Gnömlis verteilt. Mehr dazu in einem anderen Bericht.

Nach dieser geistigen und körperlichen Anstrengung assen wir in der "Alten Post" in der Postgasse zu Abend. Einige Probleme bereitete dabei der Ouzo und der unsachgemässe Einsatz der Jukebox. Nach der Völlerei teilten sich die Gnömlis auf: einige gingen noch "ein Haus weiter", andere wiederum wollten früh schlafen gehen (wobei die Definition von "schlafen gehen" durch das Skiweekend in Züri leicht aufgeweicht wurde). Für mich hat's auf jeden Fall gestimmt!

Christian